Retter dürfen nicht zu Opfern werden

Sie wollen helfen, aber Rettungskräfte sind immer wieder Pöbeleien und Angriffen ausgesetzt. Gewalt gegen Einsatzkräfte ist kein neues Thema.

Es wurde lange nicht oder nur wenig darüber gesprochen. Leider ist die Gewalt im Feuerwehr- oder Rettungsdiensteinsatz kein Einzelfall. 
Wenn Rettungskräfte geschlagen oder beschimpft werden, darf die Öffentlichkeit nicht wegschauen. Und genau diese Helfer dürfen im Einsatz keine Angst um ihre Sicherheit und Gesundheit haben.

Dazu bezieht unser Vorsitzender, Andreas Rümpel klare Stellung: „Gewalt geht gar nicht. Unsere Rettungskräfte riskieren uneigennützig ihr Leben. Helfer dürfen nicht selbst zu Opfern werden. Wir brauchen mehr Respekt vor Einsatzkräften.“

Die Kameradinnen und Kameraden in Sachsen engagieren sich aktiv und mit Herz, damit den Menschen schnelle Hilfe zu Teil wird. Unsere Freiwilligen Feuerwehren üben ihr Ehrenamt nach ihrer beruflichen Tätigkeit in ihrer freien Zeit aus. Natürlich auch nachts, wenn der Pager die Feuerwehrleute alarmiert, fahren die ehrenamtlichen Helfer ins Gerätehaus, um Leben zu retten.

Kommt es jedoch zu Beschimpfungen oder körperlicher Gewalt, dann könnte die Einsatzbereitschaft der Kräfte gefährdet sein, denn niemand möchte im Einsatz mit unberechenbaren Gefahren wie Schlägen, Drohungen oder anderen Attacken konfrontiert werden. Und genau hier muss gehandelt werden. Der Schutz von Feuerwehrangehörigen oder anderen Hilfskräften ist für ein funktionierendes Feuerwehr- und Rettungswesen unerlässlich.

Wir müssen die Bevölkerung für dieses wichtige Thema sensibilisieren. Es sollten in schulischen Einrichtungen die Arbeit der Einsatzkräfte vorgestellt sowie beispielsweise die Themen „Gewalt im Einsatz“ angesprochen werden. So lernen die Kinder und Jugendlichen die Arbeit der Rettungskräfte kennen und deren Wertschätzung.

Helfer, die mit verbalen oder körperlichen Angriffen im Einsatz konfrontiert worden sind, sollten diese Vorfälle beim Vorgesetzten melden. Damit können Statistiken, Auswertungen und wichtige Sicherheitskonzepte erstellt werden. Wir als Landesfeuerwehrverband Sachsen e. V. haben 2016 ein Einsatznachsorge-Team (ENT) aufgebaut. Dieses steht für unsere Kameradinnen und Kameraden jederzeit nach belastenden Ereignissen zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem auch Einsätze mit Gewaltanwendungen auf unsere Feuerwehrleute in Sachsen. Erfreulicher Weise wurde unser ENT bisher nicht zu Nachsorgegesprächen nach derartigen Einsätzen angefordert.
Unser Appell geht an alle Menschen:


„Mehr Respekt für unsere Einsatzkräfte, keine Gewalt gegen diese!“

„Gemeinsam stark für Sachsen“ – unsere Feuerwehren!

Text: Thomas Kreher